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BANDSCHEIBENVORFALL

Osteopathie Berlin David Lisowski Anatomieilustration Wirbelsäule

Entstehung

Die Bandscheibe ist ein größerer Knorpel, der scheibenförmig zwischen den Wirbeln liegt und dort eine polsterähnliche Dämpfungsfunktion hat. Bandscheiben sind wie andere Knorpel im Körper nicht durchblutet. Das heißt, sie ernähren sich nicht selbst, sondern durch Diffusion und durch das Zusammendrücken und Auseinanderziehen des Knorpels. Wenn wir also lange sitzen, lastet ein ständiger Druck auf unseren Bandscheiben und die Bandscheiben trocknen langsam aus. Beim Laufen oder Springen kommt es beispielsweise zu einer Pumpbewegung der Bandscheiben, wodurch Nährstoffe in den Knorpel gelangen.

 

Bei einem Bandscheibenvorfall (Prolaps) kommen meist mehrere Faktoren zusammen. Spannungen von außen, also in Muskeln und Bindegewebe, halten den Druck auf die Bandscheibe konstant. Diese trocknet über einen längeren Zeitraum aus. Hinzu kommen statische Schwachstellen, die zu einer erhöhten einseitigen Belastung führen, sowie zusätzliches schweres Heben, wodurch der hintere Teil der Bandscheibe immer weiter zusammengedrückt wird und durch ein Kollabieren des Faserknorpels ein Teil der Bandscheibe austritt. Bislang ist nur der Knorpel und ein wenig Bandstruktur im Wirbelkanal betroffen, was bedeutet, dass die Abwesenheit von Schmerz möglich ist. In diesem Fall wird eher von einer Bandscheibenvorwölbung (Protrusion) gesprochen.

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Nervenkompression

Wenn der Vorfall jedoch auf Nerven drückt und dort zu einer lokalen Mangelversorgung führt, kann es zu Schmerzen im Rücken und in den Regionen kommen, die der Nerv versorgt. In der akuten Phase kann es zu Wassereinlagerungen und Entzündungen an der Engstelle kommen. In diesem Fall sind die meisten Bewegungen schmerzhaft.

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Osteopathie Berlin David Lisowski Anatomieilustration Bandscheibenvorfall

Diagnose

Eine eindeutige Prolaps Diagnose lässt sich nur richtig an Hand eines MRT's festellen. Vor einer osteopathischen Behandlung ist es also sinnvoll den Grad der Vorwölbung orthopädisch abklären zu lassen und herauszufinden ob eine Operation im Raum steht oder nicht. In der Regel wird nur bei einem vollständigen Prolaps mit Funktionsausfällen der Extremitäten zu einer Operation geraten. Sobald zu keiner Operation geraten wird, ist eine osteopathische Behandlung möglich. 

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Osteopathische Behandlung

Die osteopathische Behandlung besteht darin, die Spannung von außen, also um die gesamte Bandscheibe herum, zu reduzieren, die betroffene Stelle auseinanderzuziehen und wenn möglich die statischen Faktoren zu verbessern. Im Fokus steht die Entlastung des betroffenen Nervs. Verschiedene Zug und Dreh-Techniken machen eine lokale Dekompression möglich. 

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Erfahrungswerte

Die meisten Patient*innen berichten von kleinen Schritten die sich verändern. Gemessen wird dies oft daran wie lange man schmerzfrei Laufen, Sitzen oder Stehen kann. Nach einer osteopathischen Behandlung berichten viele von einem direkten Entlastungsgefühl. In der Regel machen es 4-6 Behandlungen mit einem Abstand von 2-3 Wochen Sinn. Abhängig von verschiedenen Faktoren kann die Genesung eines Bandscheibenvorfalls 3 Monate bis hin zu einem Jahr dauern. 

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Prävention

Es ist möglich einen Gesunden Umgang mit seinen Bandscheiben zu haben. Dazu gehören mehrere Faktoren: 

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- Stabilisierung der Tiefen Bauchmuskulatur 

- Aktivierung der tiefen Rückenmuskulatur -> Gleichgewichtsübungen

- Dehnung des Hüftbeugers (M. Iliopsoas)

- Abwechslung in den Alltag bringen (Sitzen, Laufen, Stehen, Liegen) 

- Aus den Knien heben

- Auf dem Rücken schlafen mit einer festeren Matratze

- Körperliche Grenzen besser erkennen 

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